Reise
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Aufstieg zu Gams, Murmeltier und Steinbock
Vor ein paar Tagen bin ich aus Oberbayern zurückgekehrt, dort habe ich als norddeutscher Flachländer die ersten Erfahrungen mit dem Hochgebirge gemacht. Ich hatte bei Christoph Ruisz einen Workshop zur Fotografie von den oben genannten Bergbewohnern gebucht. Der Workshop sollte über drei Tage gehen und zwei Übernachtungen auf einer Alpenhütte beinhalten. Am ersten Tag sollte es also erstmal hoch auf den Berg gehen. Etwas naiv stand ich also mit einem ca. 20kg schwerem Rucksack mit Fotoausrüstung und dem nötigsten Kleidungsstücken auf einem Wanderparkplatz auf ca. 1100m Höhe. Insgesamt waren wir fünf Personen (zwei weitere Teilnehmer und der Bergführer und Biologe Toni Wegscheider komplettierten unsere Gruppe) und wie sich schnell zeigen sollte, war ich der einzige ohne Erfahrungen am Berg. Zunächst ging es noch einigermaßen moderat über eine Baustrasse hinauf. Doch schnell rächte sich mein schwerer Rucksack und meine jämmerliche Kondition. Doch irgendwann waren wir dann oben und bogen zu unserer ersten Fotolocation. Hier fanden wir eine kleine Familie Murmeltiere vor, die in einer schönen Bergwiese ihre Heimat gefunden hatten. Also raus mit der Kamera und schon entstanden die ersten Bilder dieser Nager. Leider wurden die Murmeltiere nach kurzer Zeit von einem frei laufenden Hund gestört und verschwanden in ihren Erdlöchern.
Von hier war es jedoch nicht mehr weit bis zu unserer Hütte und eine kleine Pause auf dem gemütlichen Zimmer hatte ich auch wirklich nötig. Im Anschluss ging es noch etwas höher auf den Berg zu einer kleinen Gruppe Gämse. Dafür war eine mittelgradige Kletterpartie notwendig, zumindest für meine Verhältnisse. Insbesondere der folgende Abstieg war bei schwindender Kraft und Konzentration nur bei ganz niedriger Geschwindigkeit ungefährlich. Aber diese ersten Eindrücke des Hochgebirges waren schon sehr interessant.
Doch es sollte noch besser kommen… Am nächsten Morgen ging es früh auf den nächsten Berg auf circa 2200m. Wiedererwartend ging es am heutigen Tag jedoch schon deutlich besser mit der Kondition. Und oben angekommen wurden wir schon von zwei Steinböcken empfangen zu denen sich im Laufe der nächsten Stunden noch weitere von diesen beeindruckenden Tieren gesellten. So entstanden hier auch einige interessante Fotos dieser Hochgebirgsbewohner. Als das Licht gegen Mittag sehr hart wurde, traten wir den Rückweg an. Auf der Hütte erwartete uns dann auch schon ein leckeres Mittagessen. Nach einer kleinen Erholungspause verließen wir am Nachmittag erneut die Hütte auf dem Weg zu den Gämsen. Und nach einem langsamen Beginn mit wenig Aktion, bot sich uns noch ein einmaliges Naturerlebnis als eine Gruppe Gämse im gestreckten Galopp den Berg hoch jagten. Das gab einen guten Eindruck von den Kletterfähigkeiten der Tiere. Atemberaubend…
Am nächsten Morgen war es schon an der Zeit für den Heimweg. Nach einem stärkenden Frühstück ging es hinab zum Ausgangspunkt, nicht ohne unterwegs noch ausgiebige Fotostopps bei den Murmeltieren zu machen. Insgesamt ein sehr gelungener Trip mit Christoph und Toni, den ich nur weiterempfehlen kann. Auch der erwartete Muskelkater hielt sich in Grenzen.
Die Bilder der drei Tage findet ihr in der Galerie.
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Postkarte aus dem Berchtesgadener Land
Eine erste Annäherung ans Hochgebirge… Mehr dazu in ein paar Tagen oder schon mal in Form einiger Bilder in der Galerie.
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Fotoauszeit in den Bergen der Sierra Morena
Zum zweiten Mal habe ich ein paar Tage zum Fotografieren in der Sierra Morena verbracht. Ich hatte mich dafür in ein paar Fotoverstecken von Augustin Perez Amil und seiner Firma Alpasin eingebucht. Er bietet eine Vielzahl von Verstecken an, vor allem für die dort vorkommenden Greifvögel und dabei gibt es eine Menge. Viele der Verstecke funktionieren sehr zuverlässig, jedoch der spanische Kaiseradler gewährte mir erneut keine Audienz. Als kleine Entschädigung zeigten sich die Blauelstern sehr kooperativ. Neben den Vögeln hat mich auch die Landschaft schwer beeindruckt. Viele Bauern lassen ihr Vieh hier in einer besonderen Form der Kulturlandschaft grasen, der Dehesa. Es handelt sich dabei um Wildwiesen in die mehr oder weniger regelmäßig Bäume (vor allem Eichen) eingesprenkelt sind, mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Eicheln noch die Schweine im Herbst ernähren. So haben sich vielerorts sehr abwechslungsreiche und damit auch artenreiche Biotope gebildet, die den hiesigen Bauern vielleicht auch zum Vorbild gereichen könnten.
Nun aber zurück zum Thema, meine fotografische Ausbeute umfasste diesmal eher die kleineren (Greif-)Vögel. So hatte ich ein besonderes Augenmerk auf den Wiedehopf geworfen, der in Norddeutschland nicht beheimatet ist. Auch Turmfalke und Steinkauz kommen in Deutschland vor, jedoch war die Gelegenheit hier zu gut, um sie ungenutzt zu lassen. Ganz konnte ich dann aber doch nicht von den Adlern lassen und so verbrachte ich auch noch einen Nachmittag beim Steinadler. Einige dieser Bilder waren so gut, dass ich sie in mein Portfolio aufgenommen habe und ich hoffe, dass sie auch euch gefallen.
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Postkarte aus der Sierra Morena
Ich hab wieder im Rahmen des Familienurlaubs ein paar Tage frei bekommen zur Fotografie. Hier sind erste Eindrücke aus den Fotohides in der Sierra Morena, Andalusien. Diese und weitere Bilder habe ich in der Galerie aus Spanien für euch eingefügt. Einen ausführlicherer Bericht folgt in Kürze.
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Eine Winterreise auf die Insel
Erneut hab ich die Familie zurück gelassen und das auch in der ruhigen Vorweihnachtszeit. Ziel der Reise ist erneut die einzige deutsche Hochseeinsel, Helgoland. Mein Interesse gilt diesmal nicht den Vogelkolonie, die sind zur Zeit verwaist. Doch die Kegelrobben bekommen von November bis Januar ihren Nachwuchs, gleichzeitig kämpfen die Männchen schon wieder um das Recht zu Paarung. Insgesamt eine sehr interessante Zeit, wenngleich es nicht einfach ist den Sicherheitsabstand von 30m zu den Tieren immer einzuhalten. Sie liegen überall verstreut und in diesem Jahr gab es bis zu meinem Eintreffen bereits über 400 Jungtiere. Dazu kommen dann in aller Regel noch zwei Erwachsene Tiere, dann kann es schnell mal eng werden. In der Galerie findet ihr noch ein paar weitere Aufnahmen, auch vom ornithologischen Beifang.
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Herbstlicher Farbrausch im Dovrefjell
Mitte September bin ich mit meinem Vater für eine Woche nach Norwegen gefahren. Wir haben den gemütlichen Weg gewählt und uns am 10.09. in Kiel eingeschifft und sind über Nacht bis Oslo gefahren worden. Die Fährlinie (Color Line) verkauft die Strecke als Mini-Kreuzfahrt und bietet neben den üblichen Imbiss eine Einkaufsgalerie und ein Gourmet-Restaurant an. Für Aktivisten gibt es auch einen Fitnessraum, ein Schwimmbad und eine Spa-Abteilung. Von all diesen Möglichkeiten haben wir keinen Gebrauch gemacht, trotzdem war es eine sehr entspannte Anreise. In Oslo wurden wir von Regenwetter empfangen, so dass wir auf eine Erkundung der Stadt verzichtet haben und uns direkt auf den Weg nach Oppdal gemacht haben. Nach knapp 6 Stunden Fahrt erreichten wir die Kleinstadt am Nordostrand des Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalparks.
Für die nächsten drei Tage hatten wir Führungen mit Moskus Safari gebucht. Nach dem Frühstück wurden wir dann von Sigbjorn Frengen und seinem Hund Tell abgeholt. Nach einer 40-minütigen Fahrt erreichten wir dann einen Parkplatz, der der Ausgangspunkt für unsere heutige Tagestour sein sollte. Also die schweren Fotorucksäcke geschultert und los ging es. Wir begaben uns auf die Suche nach einer Herde Moschusochsen. Auch wenn die Tiere recht groß sind, der Park ist größer und so mussten wir uns einige Zeit/Kilometer gedulden bis wir eine Gruppe fangen. Aber gegen Mittag war es dann soweit, die erste Begegnung mit diesen faszinierenden Tieren. Sigbjorn gab uns alle notwendigen Informationen zu den Tieren und wie man mit den Mochusochsen umgeht. Das gab uns die Möglichkeiten mit diesen potenziell gefährlichen Tieren ein sicheres Gefühl zu haben und uns auf gute Fotodistanz anzunähern bzw. die Tiere zu uns kommen zu lassen. So entstanden schon einige brauchbare Aufnahme, die insbesondere durch die tollen Farben der Vegetation einen ganz eigenen Charakter erhalten haben.
Das Highlight dieser Tour waren aber sicherlich die folgenden zwei Tage. Dafür hatten wir eine Zwei-Tages-Tour mit Übernachtung im Park geplant. Sigbjorn musste dafür noch mehr schleppen, denn er trug die Verpflegung und die Zelte, während wir neben Photo-Equipment noch Schlafsack und Isomatte auf dem Rücken hatten. Hierdurch war es uns möglich die Tiere über eine längere Zeit zu beobachten und auch während der interessanten Lichtsituationen am Morgen und am späten Abend zu fotografieren. Durch die relative lange Zeit, haben sich die Tiere auch gut an uns gewöhnt und uns bis auf unter 50m an sich herangelassen. Jetzt waren auch intimere Bilder möglich. Zusätzlich konnte man auch mal den Blick in die einzigartige Landschaft schweifen lassen und die Stimmung in sich aufnehmen. Ich kann es euch nur empfehlen…
Am letzten Tag in Norwegen haben wir uns auf die Suche nach Elchen gemacht. Sigbjorn hat uns eine Region am östlichen Rand des Park mit einer guten Population genannt und tatsächlich sind wir fündig geworden. Die besten Elch-Bilder sind dann allerdings erst auf dem Rückweg nach Oslo entstanden, denn da mussten wir schon im Morgengrauen los.
Ich kann mir gut vorstellen noch öfter in die Region des Dovrefjell-Nationalparks zu reisen, denn es gibt zu anderen Jahreszeiten noch einige andere fotografische Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Brutvögel der Region.
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Galerien aktualisiert
Ich habe die Galerien schon einmal um einige Fotos aus Norwegen erweitert. Ein ausführlicher Bericht folgt…
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Postkarte aus dem Dovrefjell
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Vorfreude auf ein Überbleibsel der letzten Eiszeit
Langsam steigt die Vorfreude auf meine nächste Exkursion, welche mich in den Dovrefjell-Nationalpark in Norwegen führen wird. In ziemlich genau einem Monat werde mich auf den Weg gen Norden machen, um an einer geführten Tour in die karge Hochebene teilzunehmen. Ziel sind zottelige Wesen, das mit den Ziegen verwandt ist. Es ist allerdings deutlich größer (Schulterhöhe ca. 1,5m) und schwerer (bis zu 400kg).
Der Mochusochse steht im Zentrum meiner Reise und ich hoffe einige der imposanten Tiere, die Anfang des letzten Jahrhunderts im Dovrefjell wieder angesiedelt worden, zu sehen und natürlich auch zu fotografieren. Hier findet sich eine stabile Population von etwas 400 Tieren, die in Familienverbänden leben. Etwas Vorsicht ist dabei geboten, denn die gemächlichen Tiere können auch anders. Kommt man ihnen zu nahe oder fühlen sie sich bedroht, beschleunigen sie auf kurze Strecke auf bis zu 60km/h. Also wird eine lange Linse benötigt für befriedigende Bilder. Es wird auch etwas Kondition erfordern mit schwerem Fotorucksack querfeldein durch die hügelige Landschaft zu wandern, noch dazu kann im September der erste Schnee fallen. Insgeheim hoffe ich sogar auf etwas Schnee, gibt es dann doch einmalige Bilder von den Paarhufern.
Doch der Park hält neben landschaftlicher Schönheit auch noch weitere tierische Bewohner bereit. Unter anderen findet sich eine kleine Population von Polarfüchsen (erfordert viel Glück!), sowie eine stattliche Anzahl an wilden Rentieren im Gebiet. Von gefiederter Seite hoffe ich auf Schneehühner und Sperbereule. Wenn die Zeit es erlaubt werde ich auch die Augen nach Elchen offen halten.
Natürlich werde ich euch einen ausführlichen Bericht liefern, hoffentlich mit gutem Bildmaterial…
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Exkursion Dithmarscher Speicherkoog
Über Ostern habe ich zwei knappe Tage auf Fotoexkursion im Dithmarscher Speicherkoog verbracht. Der Speicherkoog befindet sich in der Nähe der Stadt Meldorf an der Westküste von Schleswig-Holstein und ist von Hamburg über die A23 gut zu erreichen. Ich hatte mich für die Nächte in einem kleinen Hotel in unmittelbarer Nähe einquartiert. Die Vorraussetzungen waren wie oft in der Naturfotografie nicht gerade ideal, so waren sämtliche Sonnenauf- und -untergänge durch dichte Wolken versperrt. Das feine Licht war entsprechend rar. Zusätzlich fegte eine steife Brise vom Meer her über das Land.
Das Gebiet ist groß und durch zwei nur begrenzt betretbare Naturschutzgebiete im Norden (NSG Wöhrdener Loch) und Süden (NSG Kronenloch) eingefasst. Das Vorland ist Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Dennoch gibt es einige kleinere Wiesen und Tümpel, die es erlauben auf Fotodistanz an scheue Objekt heranzukommen. Dabei sind die Strassen und Wege leider immer etwas höher gelegen als die Tümpel bzw. Wiesen, wodurch sich eine schöne Perspektive mit den Vögel auf Augenhöhe nur schwer realisieren läßt.
Für die Erkundung des Gebietes ist man auf ein Auto angewiesen, da die Distanzen groß sind. Man kann es zwar auch mit einem Fahrrad versuchen, aber mit einer Fotoausrüstung hat es sich doch als unpraktisch erwiesen. Außerdem hat man mit dem Auto auch gleich ein „Tarnversteck“, dass von vielen Vögeln als weniger gefährlich erachtet wird als eine menschliche Silhouette. Für die Fotografie geeignete Beobachtungsverstecke gibt es hier leider nicht, insbesondere seit eine Hütte im Naturschutzgebiet Wöhrdener Loch von Vandalen abgefackelt worden ist. Eine zweite Hütte gegenüber des Nationalpark-Infocenters ist leider an einer wenig frequentierten Stelle errichtet worden. Hier könnte der NABU, der das Gebiet betreut, sicher noch nachbessern. Denn das Gebiet hat gerade während der Zugzeiten ein sehr interessantes Artenspektrum. Eine Vielzahl von Wiesenvögeln brütet hier und auch Wattvögel sind nicht nur auf dem Durchzug zu beobachten. Mein vorab auserkorenes Ziel, Fotos von Blaukelchen zu machen, hat sich zwar in der begrenzten Zeit nicht realisieren lassen, aber immerhin habe ich es gehört.
Auch wenn aufgrund der widrigen Verhältnisse keine großen Bilder entstanden sind, sind insbesondere die Stimmen der Wiesenvögel eine bleibende Erinnerung für mich.