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Eine Winterreise auf die Insel
Erneut hab ich die Familie zurück gelassen und das auch in der ruhigen Vorweihnachtszeit. Ziel der Reise ist erneut die einzige deutsche Hochseeinsel, Helgoland. Mein Interesse gilt diesmal nicht den Vogelkolonie, die sind zur Zeit verwaist. Doch die Kegelrobben bekommen von November bis Januar ihren Nachwuchs, gleichzeitig kämpfen die Männchen schon wieder um das Recht zu Paarung. Insgesamt eine sehr interessante Zeit, wenngleich es nicht einfach ist den Sicherheitsabstand von 30m zu den Tieren immer einzuhalten. Sie liegen überall verstreut und in diesem Jahr gab es bis zu meinem Eintreffen bereits über 400 Jungtiere. Dazu kommen dann in aller Regel noch zwei Erwachsene Tiere, dann kann es schnell mal eng werden. In der Galerie findet ihr noch ein paar weitere Aufnahmen, auch vom ornithologischen Beifang.
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Postkarte aus dem Garten
Kleines Häppchen zwischendurch. In unserem Garten ist gerade Stareninvasion.
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Exkursion Dithmarscher Speicherkoog
Über Ostern habe ich zwei knappe Tage auf Fotoexkursion im Dithmarscher Speicherkoog verbracht. Der Speicherkoog befindet sich in der Nähe der Stadt Meldorf an der Westküste von Schleswig-Holstein und ist von Hamburg über die A23 gut zu erreichen. Ich hatte mich für die Nächte in einem kleinen Hotel in unmittelbarer Nähe einquartiert. Die Vorraussetzungen waren wie oft in der Naturfotografie nicht gerade ideal, so waren sämtliche Sonnenauf- und -untergänge durch dichte Wolken versperrt. Das feine Licht war entsprechend rar. Zusätzlich fegte eine steife Brise vom Meer her über das Land.
Das Gebiet ist groß und durch zwei nur begrenzt betretbare Naturschutzgebiete im Norden (NSG Wöhrdener Loch) und Süden (NSG Kronenloch) eingefasst. Das Vorland ist Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Dennoch gibt es einige kleinere Wiesen und Tümpel, die es erlauben auf Fotodistanz an scheue Objekt heranzukommen. Dabei sind die Strassen und Wege leider immer etwas höher gelegen als die Tümpel bzw. Wiesen, wodurch sich eine schöne Perspektive mit den Vögel auf Augenhöhe nur schwer realisieren läßt.
Für die Erkundung des Gebietes ist man auf ein Auto angewiesen, da die Distanzen groß sind. Man kann es zwar auch mit einem Fahrrad versuchen, aber mit einer Fotoausrüstung hat es sich doch als unpraktisch erwiesen. Außerdem hat man mit dem Auto auch gleich ein „Tarnversteck“, dass von vielen Vögeln als weniger gefährlich erachtet wird als eine menschliche Silhouette. Für die Fotografie geeignete Beobachtungsverstecke gibt es hier leider nicht, insbesondere seit eine Hütte im Naturschutzgebiet Wöhrdener Loch von Vandalen abgefackelt worden ist. Eine zweite Hütte gegenüber des Nationalpark-Infocenters ist leider an einer wenig frequentierten Stelle errichtet worden. Hier könnte der NABU, der das Gebiet betreut, sicher noch nachbessern. Denn das Gebiet hat gerade während der Zugzeiten ein sehr interessantes Artenspektrum. Eine Vielzahl von Wiesenvögeln brütet hier und auch Wattvögel sind nicht nur auf dem Durchzug zu beobachten. Mein vorab auserkorenes Ziel, Fotos von Blaukelchen zu machen, hat sich zwar in der begrenzten Zeit nicht realisieren lassen, aber immerhin habe ich es gehört.
Auch wenn aufgrund der widrigen Verhältnisse keine großen Bilder entstanden sind, sind insbesondere die Stimmen der Wiesenvögel eine bleibende Erinnerung für mich.
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Postkarte vom Schaalsee
Morgendliche Stimmung aus der Schaalsee-Region in Mecklenburg-Vorpommern.
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Kurze Bücherrezension für trübe Tage
Heute regnet und stürmt es in Norddeutschland, es ist grau und es dunkel. Selbst moderne DSLRs mit Myriaden von Pixeln und einer Empfindlichkeit von zigtausend ISO haben da Schwierigkeiten interessante Bilder zu gestalten. Daher wollte ich euch ein paar Bücher wärmstens ans Herz legen, die zwar kein Ersatz für die Praxis im Feld sind, aber doch interessante Impulse und Ideen liefern können.
- Wildlife Fotografie von Christoph F. Robiller, dpunkt.verlag, 2016
- Wildlife-Fotografie von Uwe Skrzypczak, dpunkt.verlag, 2009
- Natur und Tiere fotografieren von Markus Botzek und Karola Richter, Galileo Design, 2012
Die drei Bücher unterscheiden sich trotz der ähnlichen Titel in der Herangehensweise zum Teil stark, so berichtet Skrzypczak in seinem Buch über seine langjährigen Erfahrungen bei der Tierfotografie in Ostafrika während Botzek und Richter ihr Buch in kleine Ausflüge sortiert haben, bei denen sie verschiedene Aspekte der Naturfotografie (also auch Makro und Landschaftsfotografie) beschreiben. Natürlich gibt es auch Ähnlichkeiten, so gehen alle Autoren ausführlich auf die grundlegenden Techniken der Fotografie (von Belichtung bis Bildgestaltung) ein, zusätzlich stellen Skrzypczak und Robiller auch noch einen Überblick über die aktuelle Fototechnik und ihre Relevanz für die Naturfotografie dar. Alle Autoren geben in ihren Büchern auch Hinweise für lohnende Orte für die Tier- und Naturfotografie. Dabei handelt es sich bei den beschriebenen Regionen bei Skrzypczak um Orte in Ostafrika, während Robiller Plätze in Deutschland und Nordeuropa empfiehlt. Botzek und Richter beschreiben anhand von Beispielen aus der näheren Umgebung der Autoren eher eine Herangehensweise sich interessante Orte selbstständig zu erschliessen als bekannte Hotspots aufzulisten.
Jedes Buch für sich ist lohnenswert und gut geschrieben. Sie bieten sich jedoch für unterschiedliche Geschmäcker an. Wer schon lange von Afrika träumt findet in Uwe Skrzypzak’s Buch viele hilfreiche Hinweise, um aus der zeitlich begrenzten Erfahrung einer Wildtier-Safari das Beste herausholen zu können. Botzek und Richter beschäftigen sich neben der Tierfotografie auch mit den vielen anderen Möglichkeiten der Naturfotografie und verstehen es sehr gut Hilfestellungen für die tägliche Fotografie in der Heimat zu geben. Zusätzlich beleuchten Sie in jedem Kapitel auch interessante Aspekte fotografischer Techniken bzw. des Umfelds der Fotografie, die in den anderen Büchern teilweise etwas zu kurz kommen. Robiller legt in seinem Buch sehr ausführlich und verständlich, den aktuellen Stand der Technik und auch der zur Verfügung stehenden Techniken dar. So beschäftigt er sich auch mit den Möglichkeiten der Tarnung und gibt sogar einen kurze Anleitung zum Bau eines Schwimmverstecks. In den anschließenden Kapiteln beschreibt er seine persönlichen Erfahrungen an zahlreichen deutschen und nordeuropäischen Fotozielen.
Viel Spass beim Lesen.
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Portfolio online
Ich habe mein aktuelles Portfolio zur Galerie hinzugefügt. Dort findet ihr meine aktuell besten Bilder, die ich bisher noch nicht gezeigt habe.
Ich werde das Portfolio immer wieder aktualisieren, es lohnt sich also immer mal wieder rein zu schauen. Viel Spass.
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2. Teil zum Thema Tarnen – Die schnelle Variante Kiwi Camo Tarnüberwurf
Heute stelle ich euch die zweite Möglichkeit mich der Wahrnehmung der Tiere zu entziehen. Der Tarnüberwurf von Kwik Camo ist leicht, aus Baumwolle und extrem schnell angelegt. Er wird einfach über das Stativ mit Kamera und Fotografen geworfen und schon kann es los gehen. Es bietet für das Objektiv eine Öffnung, die nach unten über einen Klettverschluss noch erweitert werden kann. Oberhalb der Kamera befindet sich ein Netz, durch das man als Fotograf den Überblick behalten kann (auf den Fotos vielleicht nicht so gut zu erkennen, da mir zwei Pflanzstangen als Fotografenattrappe dienten). An beiden Seiten gibt es zwei Öffnungen, um bei Bedarf mit den Händen nach ausserhalb zu greifen. Der ganze Tarnumhang ist groß genug, um einem ca. 180cm großen Fotografen Platz zu bieten und dann immer noch bis zum Boden zu reichen. Bei größeren Personen könnte es sonst passieren, das der Stoff über dem Boden schwebt. Zusammengelegt passt der Überwurf in eine ca. 25×30 cm große mitgelieferte Tragetasche mit Hüftgurt. Der Tarnüberwurf wird aktuell für ca. 150 € im Internet-Handel angeboten.
Der offensichtliche Vorteil der Tarnüberwurf ist die Flexibilität, er ist schnell übergeworfen und man hat immer noch die Möglichkeit seine Position mit dem Überwurf zu verändern. Das kann oft wichtig werden, um seine Perspektive und damit den Hintergrund zu verändern. Jedoch wird man damit scheure Arten nur überlisten können, wenn man einen Ort findet, von dem man sich nicht abhebt. Jede Bewegung im Überwurf wird über den Stoff übertragen und ist potentiell sichtbar. Man hat darüberhinaus keinerlei Schutz vor den Elementen und kann die Tiere auch nicht an den Überwurf gewöhnen. Eine sehr gute Möglichkeit zum Einsatz besteht, meiner Erfahrung nach, als zusätzliche Tarnung beim Fotografieren aus dem Auto. Hier kann man den Stoff über das am Autoscheibenstativ befestigte Kameraequipment und den Fotografen stülpen und wird insbesondere von vielen Kleinvögeln kaum noch wahrgenommen.
Das Urteil:
Qualität – befriedigend
Platz und Komfort – ausreichend
Tarnung – befriedigend
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Ein Ausblick in die nächsten Wochen
Mal wieder habe ich mir vorgenommen, regelmäßiger zu bloggen. Deshalb habe ich mir schon mal ein paar Themen vorgenommen und werde sie euch kurz vorstellen:
- ein kurzer Review der Nikon D500 (sobald ich mein Exemplar erhalten habe)
- ein Vergleichstest verschiedener Tarnzelte bzw. Tarnumhänge
- ggf. ein neues Jahresprojekt
- Naturfotografie in Bulgarien (Anfang Juli)
und natürlich aktuelle Einträge über die täglichen Aktivitäten.
Ich werde Euch nun auch über Twitter über neue Blogeinträge informieren, daher lade ich euch ein [twitter-follow screen_name=’photowildnis‘ show_screen_name=’no‘]
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Helgoland – Die Motivationsinsel
Nach dem etwas frustrierenden Ausgang meines Fischadlerprojekts im letzten Jahr (es gab keine befriedigenden Ergebnisse – Misserfolg gehört wohl auch dazu), suchte ich nach etwas um mich fotografisch aufzurichten und neu zu inspirieren. Die Idee war schnell gefunden, die Vogelkolonie auf Helgoland zu besuchen und die Bewohner fotografisch festzuhalten. Und so schaffte ich es die Familie zu überzeugen drei Tage auf mich zu verzichten (nochmals Danke an meine Frau). Am vergangenen Sonntag reiste ich also von Cuxhaven mit dem Katamaran an und konnte nach dem Einchecken im Hotel sofort loslegen. Insbesondere die Basstölpel am Lummenfelsen sind wenig scheu und bieten immer wieder fotografische Leckerbissen. Lummen, Eissturmvögel und Dreizehenmöwen, die auch hier brüten sind da schon schwieriger einzufangen. Zusätzlich befindet sich auf der Nachbarinsel Düne eine große Kegelrobben-Population, die auch fotografiert werden will und zu Zeiten des Vogelzug finden sich auch immer wieder Vögel, die man normalerweise in Norddeutschland nicht vor die Linse bekommt.
Es lohnt also auf jeden Fall die Reise, aber seht selbst in der Galerie
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Eine erste Annäherung
Nach einer Woche Müritz war ich in der vergangenen Woche wieder in heimischen Gefilden unterwegs und saß mit meinem Tarnzelt am Teich. In Vergleich zu den vorhergehenden Versuchen, war diesmal etwas mehr los und so gelang mir auch ein erstes Bild. Leider kann man an diesem Bild viel lernen, was noch zu verbessern wäre.
Das Bild zeigt einen Fischadler beim Fußbad und dieses Verhalten zu fotografieren, war eines der Bilder die ich mir gewünscht hatte. Der Adler fliegt dabei ungewöhnlich tief über den Teich und schleift die Fängen durchs Wasser. Das sieht dann etwa so aus wie ein Seeadler beim Fischen…
Wie ihr seht, war das Licht nicht wirklich auf meiner Seite. Mit dem Bildaufbau bin ich erstmal ganz zufrieden, das Bild ist nur minimal beschnitten. Nur an der Schärfe hapert es etwas, das sieht man insbesondere wenn man sich das Bild in der 100%-Ansicht betrachtet. Die Verschlusszeit sollte mit 1/800 vom Stativ eigentlich ok sein auch wenn die Brennweite (700mm) natürlich sehr lang ist. Die Blende war voll geöffnet (f/5.6) und die Tiefenschärfe damit nur wenige Zentimeter groß. Bleibt noch der Fotograf, der im Eifer des Gefechts wahrscheinlich nicht die optimale Technik verwendet hat und das Objektiv beim Schwenk nicht zusätzlich mit der linken Hand stabilisiert hat.
Daher werde ich es, um erneutes menschliches Versagen zu verhindern, bei der nächsten Aufnahmeserie mit etwas abgeblendeten Objektiv und einer schnelleren Verschlusszeit versuchen. Dafür ist natürlich auch etwas mehr Licht notwendig. Ein langer Weg zu einem wirklich gelungenem Bild ….