Technik

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  • Ausrüstung,  Technik,  Tierfotografie

    Der Test der Stativköpfe

    Induro GHB2 Gimbal head

    Induro Gimbal Head

    Der Gimbal Kopf von Induro bietet eine stabile Verbindung zwischen Stativ und der Objektivschelle des Objektivs. Zur Aufnahme bietet des Kopf eine Schraubverschluss zur Aufnahme einer 38mm-Schwalbenschwanz-Platte (Arca-Swiss kompatibel), diese kann entweder unter die Originale Objektivschelle geschraubt werden oder man besorgt sich für seine Linse einen Ersatzfuß der bereits ein Schwalbenschwanzprofil besitzt. Durch vor und zurückschieben des Objektivfußes in der Schnellwechselplatte läßt sich ein Punkt finden, an dem das Gewicht hinter und vor der Platte im Gleichgewicht ist. Sobald dies erreicht ist läßt sich das Kamera-Objektiv-Rigg nahezu schwerelos in eine neue Stellung bringen und hält diese Position ohne wieder zurückzuschwingen.

    Der Induro-Kopf hat große Verschlußknöpfe mit denen sich getrennt die Rotation sowie die Hoch- und Runterneigung frei einstellen läßt. Damit läßt sich auch der Widerstand, den der Kopf bietet frei bestimmen. Der Kopf ist sehr stabil und erlaubt eine gute Verfolgung von Tieren in der Bewegung. Er wiegt ca. 1,5 kg und ist relativ groß, was beim Fotografieren aus dem Tarnzelt keine Rolle spielt beim Wandern auf der Suche nach Tieren jedoch schon hinderlich sein kann.

    Der Kopf von Induro ist in Deutschland aktuell nicht erhältlich, es gibt aber eine nahezu baugleiche Variante von Benro für etwa 350 €.

    Handlichkeit***
    Stabilität*****
    Performance****
    Preis-/Leistung****

    Flexline Pro

    Flexline Pro

    Bei dem Kopf von Flexline handelt es sich um einen doppelten Kugelkopf, der Clou ist allerdings dass die innere, schwarze Kugel auf irgendeine Art gefedert ist. Diese Konstruktion läßt eine stabile und gewichtslose Lagerung der Kamera-Objektiv-Kombi zu. Die äußere, silberne Kugel dient in Verbindung mit einem schweren Objektiv lediglich Einstellung der Parallelität der Auflage zum Erdboden. Man kann den Kopf jedoch auch in Verbindung mit einem leichteren Objektiv wie einen normalen Kugelkopf benutzen und dazu die silberne Kugel freigeben. Dies bedeutet ein Maximum an Flexibilität, da man sowohl eine Kamera mit geeigneter Platte quer wie auch ein Objektiv mit Schelle längs auf die Arca-Swiss-kompatible Platte anbringen kann.

    Der Kopf wiegt nur 680g und ist bauartbedingt nicht sehr hoch. Er eignet sich sowohl für den stationären Einsatz, da er eine vergleichbare Stabilität wie der Gimbal erreicht, wie auch für den mobilen Einsatz. Die Verfolgung schneller Action ist gut bis sehr gut möglich. Allerdings ist dieser Kopf mit 540€ recht kostspielig.

    Handlichkeit*****
    Stabilität****
    Performance****
    Preis-/Leistung***

    Wimberley MH-100

    Monopod Gimbal

    Etwas ausserhalb der Konkurrenz läuft der Kopf von Wimberley, da er speziell für den Einsatz mit Einbeinstativen konzipiert wurde. Der Kopf wird mit dem Mittelteil an der Montageplatte des Einbeins verschraubt. Das Objektiv wird dann seitlich an der Schnellwechselplatte angeschraubt. Bei richtiger Austarierung läßt sich hiermit auch eine gewichtslose Führung des Riggs erreichen. Der große seitliche Knopf gibt die Schwenkachse (Hoch-Runter) frei. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Verlagerung des Gewichtes, da nun dass Hauptgewicht nicht mehr direkt über der Beinachse des Stativs liegt. Auch ist eine sichere Führung der Kamera-Kombi mit guter Technik notwendig um scharfe Bilder zu erhalten, das ist allerdings nur zu geringen Anteilen dem Kopf an sich geschuldet. Man kann ein Einbeinstativ in Sachen Stabilität schlicht nicht mit einem Dreibein vergleichen. Dafür ist die Handlichkeit der Kombination Einbein und Wimberley-Kopf durch kein noch so leichtes Dreibeinstativ zu erreichen. Es bietet sich daher für ausgedehntere Wanderung zum Beispiel im Gebirge an. Für ein Tarnzelt ist es hingegen völlig ungeeignet, da man es nicht den ganzen Tag stabilisieren möchte. Der Kopf wiegt 550g und kostet ca. 220€.

    Handlichkeit*****
    Stabilität***
    Performance***
    Preis-/Leistung****

    Fazit

    Während es sich sowohl bei dem Gimbal head als auch dem Einbein-Kopf von Wimberley um Spezialisten handelt, so ist der Einsatzbereich des Flexline-Kopfes sehr viel größer. Er taugt auch mal zur Anfertigung von Landschaft- oder Personen-Fotos. Dies rechtfertigt für mich den deutlich höheren Anschaffungspreis.

  • Ausrüstung,  Naturfotografie,  Technik,  Tierfotografie

    Stativköpfe für schwere (Tele-)Objektive

    Zur Fotografie von Tieren eigenen sich bedingt durch die großen Fluchtdistanzen unserer Fauna vor allem lange Brennweiten oberhalb von 300mm. Diese Objektive sind, insbesondere wenn sie auch noch lichtstark (also eine Offenblende von f/4.0 oder kleiner) haben, nicht nur groß sondern auch schwer. Da wird der Arm schnell müde, wenn man versucht mit einem solchen Rigg aus der Hand zu fotografieren. Also muß ein Einbein- oder besser noch ein Dreibeinstativ her. Die Frage, die sich dann stellt ist die nach einem Stativkopf.

    Die Köpfe von links: Flexline Pro, Induro GHB2, Kimberley MH-100

    Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe für schwere Kamera-/Objektivkombinationen geeignete Stativköpfe. Ich stelle euch im nächsten Blog-Post eine Auswahl vor, die ich bereits selbst ausführlich getestet habe.

    Es handelt sich dabei Modelle eines Gimbal heads, einen gefederten Kugelkopf sowie eine Art halben Gimbal für ein Einbeinstativ. Was in dieser Übersicht noch fehlt ist ein sogenannter Fluid Neiger, der eigentlich für Film-/Videokameras entwickelt wurde, aber auch von einigen Naturfotografen verwendet wird. Hierzu kann ich leider keine eigene Erfahrungen beisteuern. Prinzipiell gibt es natürlich noch Bohnensäcke, die auch schwere Objektive unterstützen können, doch diese sind sehr unflexibel. Andere Stativköpfe sind aus meiner Sicht für schwere Objektive nicht geeignet, falls ihr anderer Meinung seid hinterlasst gerne einen Kommentar.

    Die Köpfe habe ich alle selbst gekauft, es gibt keine Art von Sponsoring.

  • Technik,  Tierfotografie

    Übung macht … bessere Bilder

    Wer schon versucht hat Vögel im Flug zu fotografieren, wird wissen wie schwierig dies ist. Tatsächlich ist auch bei guten Naturfotografen bei Flugbildern immer ein hoher Ausschuß dabei, ob der Autofocus versagt oder der Vogel am Bildrand abgeschnitten ist. Da kann etwas Übung nicht schaden. Gut das Übungsobjekte nie weit sind, denn gerade die weitverbreiteten Möwen bilden ideale Übungsobjekte. Sie fliegen relativ langsam und meist auch gleichmäßig ohne abrupte Richtungswechsel. Sie kann man mit der Kamera gut verfolgen und sie dabei auch im aktiviertem Fokuspunkt zu halten. Dies ist auch eine gute Übung für Wischerbilder (Bilder von bewegte Objekten mit niedrigen Belichtungzeiten). Wenn einem die Möwen zu langweilig werden, kann man die Übung mit schnelleren Vögeln beliebig steigern. So kann man auch an schlechten Tagen seine Fähigkeiten verbessern, damit es im endscheidenen Moment klappt.

  • Technik

    Nähe gesucht

    Ein grosses Problem für Naturfotografen besteht sicherlich darin nach an das Objekt zu kommen, um es in erkennbarer Grösse aufzunehmen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder man geht in einen Zoo oder Wildpark, wo die Tiere die Scheu vor dem Menschen verloren haben oder aufgrund der Grösse des Geheges nicht ausweichen können oder man muß sich tarnen um nah an Wildtiere zu kommen. Gehege haben meist das Problem des Zauns, der unschöne Streifen auf dem Bild hinterlässt. Man kann diese unerwünschten Bildinhalte zwar dadurch minimieren, dass man mit dem Objektiv möglichst nah an den Zaun heran geht und sich möglichst Lücken zwischen den Stangen oder Maschen sucht, jedoch ist es oft nicht möglich alles unsichtbar zu machen. Für Plexiglas gibt es einen weiteren Tip, hier hilft es die Gegenlichtblende möglichst komplett auf die Scheibe aufzusetzen, so dass es zu keinen unschönen Reflextionen kommt.

    Für Wildtiere hilft dies alles nichts, hier ist meist eine geeignete Tarnung notwendig, um das Tier in Sicherheit zu wiegen. Es gibt verschiedenste im Fachhandel angebotene Hilfsmittel, die vom kompletten Tarnzelt, über Tarnwände und Tarnnetze bis zu Tarnanzügen reicht (vieles stammt übrigens ursprünglich aus dem Jagdbereich). Die meisten dieser Hilfsmittel erreichen es, das wir nicht mehr als Mensch und damit als gefährlichster Jäger wahrgenommen werden. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, die den Meisten von uns zu Verfügung stehen sollte und die ebenfalls gut als Tarnung taugt, nämlich ein PKW. Manchmal ist es zwar noch notwendig die Scheiben etwas zu verdunkeln, um unsere Silhouette weiter zu verschleiern. Doch so vorbereitet gelangen mir schon einige sehr gute Bilder von Wildtieren, die ich nur noch von hinten gesehen hätte, wäre ich ausgestiegen.

  • Technik

    Und Action…

    Nein dieser Post hat nichts mit den Oscars zu tun, es geht um Bilder, die Tiere in Aktion zeigen. Diese Aufnahmen ziehen den Betrachter zumeist viel mehr in ihren Bann als Aufnahmen die das Tier in Ruhe im Gras liegend oder auf einem Ast sitzend zeigen. Gleichzeitig sind diese bewegten Tierbilder ungleich schwerer zu erstellen, es erfordert schon eine gute Beherrschung der eigenen Kamera, um die nötigen Einstellungen in der Kürze der Zeit vorzunehmen. Oft bleiben nur wenige Sekunden, in denen man ein Tier entdeckt bis es wieder verschwunden ist. Es lohnt sich also das langweilige Büchlein, das mit euerer Kamera kam gut zu studieren. Es hilft auch die häufig verwendeten Funktionstasten zu erreichen ohne die Kamera abzusetzen.

    Für Aktionaufnahmen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man friert die Bewegung mit einer kurzen Belichtungszeit vollständig ein oder man wählt eine etwas längere Verschlussöffnung, um einen Teil der Bewegung durch Bewegungsunschärfe im Bild festzuhalten. Bei diesen Bildern ist es jedoch wichtig, dass mindestens ein Teil des Tieres, am besten der Kopf, scharf ist. Eine Sonderform der Bilder mit Bewegungsunschärfe sind die sogenannten Mitzieher, hierbei bewegt man die Kamera während der Belichtung mit dem Objekt mit. Dies funktioniert nur wenn das Objekt für die gesamte Belichtung im gleichen Teil des Bildausschnittes bleibt, ansonsten wird es auch verwischen. Es erfordert also etwas Übung, dafür eignen sich Objekt die sich relativ langsam und in einer gut vorhersagbaren Richtung bewegen. Je nach Geschwindigkeit reichen Belichtungszeiten von 1/15s bis 1/90s aus. Ich versuche mich während dieser Zeit nur um mein Becken zu rotieren, so hab bleibt der Oberkörper recht stabil.

    Gute Objekte zum Üben sind Möwen, sie segeln oft recht ruhig und eignen sich vor einem anderen Hintergrund als dem Himmel auch für die Mitziehaufnahmen. Viel Spaß beim Ausprobieren…

     

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