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Fast Schwarz/Weiß
Fast Schwarz-Weiß ist der Kranich und auch meine Bilder von der diesjährigen Kranichrast sind derart getönt. Fast alle. Durch die Corona-Pandemie gezwungen in Deutschland zu bleiben, erschließen sich einem oder einer doch noch mannigfaltige Möglichkeiten. Die nächsten Chancen könnten zum Beispiel die Damwild-Brunft sein oder der Einfall der Stare in die Schlafplätze und dann ist schon bald wieder Zeit für die Robben-Geburten….
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Naturfotografie und Corona
Ich war schon sehr enttäuscht, als mir langsam klar wurde, dass mein Frühjahrs-Trip nach Schweden nicht stattfinden wird. Diese Insel für den Alltag, die mich schon den ganzen grauen Winter hat überstehen lassen. Aber mit den durch die Coronavirus-Pandemie nötigen Einschränkungen sind Reisen wie diese nun mal nicht möglich.
Selbst naheliegende Reiseziele wie die Nordseeinsel Sylt, Amrum oder Helgoland sind nicht drin. Da bleibt dem geneigten Naturliebhaber/-fotografen nur sich noch einmal ernsthafter mit seiner näheren Umgebung zu beschäftigen. Und bei genauerem Hinsehen bieten sich auch hier mehr Möglichkeiten als man zunächst denkt. Die meisten von Euch haben in weniger als 10km Umkreis eine Fuchs- und/oder Dachsbau. Die Herausforderung ist natürlich diese zu finden. Die Zugvögel kehren gerade zurück und ich musste lernen, dass ein lang gehegter Wunsch Blaukehlchen zu fotografieren auch im nahegelegenen Naturschutzgebiet möglich ist (zumindest theoretisch, ist noch in Arbeit…).
So lehrt uns der Coronavirus vielleicht auch etwas Demut und lenkt meine Aufmerksamkeit von den ganzen exotischen Tieren und Zielen auf die genauso spannenden Chancen vor der eigenen Haustür. Ich finde es sehr motivierend…
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Helgoland – Die Motivationsinsel
Nach dem etwas frustrierenden Ausgang meines Fischadlerprojekts im letzten Jahr (es gab keine befriedigenden Ergebnisse – Misserfolg gehört wohl auch dazu), suchte ich nach etwas um mich fotografisch aufzurichten und neu zu inspirieren. Die Idee war schnell gefunden, die Vogelkolonie auf Helgoland zu besuchen und die Bewohner fotografisch festzuhalten. Und so schaffte ich es die Familie zu überzeugen drei Tage auf mich zu verzichten (nochmals Danke an meine Frau). Am vergangenen Sonntag reiste ich also von Cuxhaven mit dem Katamaran an und konnte nach dem Einchecken im Hotel sofort loslegen. Insbesondere die Basstölpel am Lummenfelsen sind wenig scheu und bieten immer wieder fotografische Leckerbissen. Lummen, Eissturmvögel und Dreizehenmöwen, die auch hier brüten sind da schon schwieriger einzufangen. Zusätzlich befindet sich auf der Nachbarinsel Düne eine große Kegelrobben-Population, die auch fotografiert werden will und zu Zeiten des Vogelzug finden sich auch immer wieder Vögel, die man normalerweise in Norddeutschland nicht vor die Linse bekommt.
Es lohnt also auf jeden Fall die Reise, aber seht selbst in der Galerie
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Von der Frustration des Naturfotografen
Hatte mich gestern erstmals für einen Abend meinem neuen Projekt gewidmet und mich im Tarnzelt an einen nahegelegenen Teich gesetzt. Ich wusste aus sicherer Quelle, dass der Fischadler hier vorkommt und auch schon gejagt hat. Also nichts wie hingesetzt und Augen auf…
Drei Stunden später hatte ich den Kumpel zwar gesehen, jedoch nur aus der Distanz. Längst nicht nah genug für ein halbwegs taugliches Foto. Auch schien der Vogel nicht besonders hungrig, obwohl die Bedingungen zur Jagd kaum besser hätten sein können. Sonne, viel Fisch im Teich und nahezu Windstille.
Auf der Versöhnlichen Seite hatte ich einen schönen Abend mit gutem Wetter inmitten der Natur. Es wird wohl noch einige Versuche bedürfen, bevor ich hier ein paar Ergebnisse vorzeigen kann.
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Neues Jahr – Neues Projekt
Schon lange habe ich ein paar Fotos im Kopf, die ich von einem Fischadler machen wollte. Deshalb habe ich mich kürzlich in ein nahegelegenes Naturschutzgebiet begeben, von dem ich weiß das er dort vorkommt. Und tatsächlich konnte ich ihn dort schon vorbeifliegen sehen, das hat mich darin bestärkt diese Projekt jetzt in Angriff zu nehmen. Ich habe Kontakt mit dem zuständigen Gebietsbetreuer aufgenommen, glücklicherweise gleichzeitig auch ein Fotograf und die Möglichkeiten der Fotografie mit ihm abgesteckt.
Zusätzlich plane ich noch eine Reise an die Müritz, an der die Art auch in größerer Anzahl vorkommt. Insgesamt schätzt man das Vorkommen in Deutschland auf ca. 500 Paare, wobei der Verbreitungsschwerpunkt in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg liegt.
Ich bin sehr gespannt wieviele meiner fünf, sechs Bildideen ich umsetzten kann bevor der Fischadler Deutschland im August/September wieder gen Afrika verläßt. Bisher habe ich als Vorgeschmack nur ein einfaches Flugfoto….
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Warum Naturfotografie ?
Die Frage nach dem Warum ist sicher immer eine der Schwierigsten und sicher eine ganz Persönliche. Ich denke aber, dass die meisten Naturfotografen ihr Medium dazu nutzen möchten die Schönheit der Natur zu transportieren. Auch wenn die Natur nicht nur schön, sondern mancherorts gar brutal und mitleidslos sein kann, so scheint doch alles einem grösserem Gleichgewicht zu dienen. Dieses Gleichgewicht ist für uns Menschen trotz allem Wissen nur sehr unscharf zu begreifen und viele Eingriffe durch uns haben schon zu schwerwiegenden Folgen geführt. Trotzdem scheint das Pendel immer wieder zurück zu schwingen gewährt man der Natur etwas Zeit und Raum. Diese ausgleichende Kraft ist es die mich so sehr fasziniert, dass ich sie auf Fotos bannen möchte. Aber soweit sind meine fotografischen Fähigkeiten noch nicht, bin ich doch noch zu sehr am Anfang dieses Weges.
Jedoch steht für mich fest, dass meine Fotografie und auch dieser Blog einen kleinen Teil dazubeitragen soll, insbesondere die Natur unserer Heimat zu schützen. Da haben wir als Naturfotografen eine besondere Möglichkeit zu, wir können mit unseren Bildern Emotionen transportieren und damit vielleicht Menschen erreichen, die sonst mit Natur nicht soviel am Hut haben. Daher werde ich Naturschutzorganisationen meine Bilder immer kostenfrei zur Verfügung stellen.
Was motiviert euch zur Naturfotografie?
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Projekte – ein Weg zu mehr Kreativität
Ich habe mir für dieses Jahr ein Projekt vorgenommen. Ich begleite einen See in meiner Nähe naturfotografisch durch alle Jahreszeiten. Und obwohl es erst Mai und damit noch früh im Jahr ist, steht eins für mich bereits fest, Projektarbeit führt zu mehr Kreativität. Da sich die Motive an meinem See nicht wesentlich ändern, will sie natürlich nicht immer die gleichen Bilder machen, daher muß ich mich bewußter mit meinen Objekten auseinander setzen und mehr für ein anderes, besseres Bild arbeiten. Dies hat für mich schon zu einigen guten Ergebnissen geführt. Zugleich lernt man den See und die Tiere, die an ihm leben, mit jedem Tag besser kennen und gleichzeitig bringt auch jeder Tag noch mal etwas Neues.
Sicher ist ein Jahresprojekt für viele etwas einschüchternd Grosses, aber auch kleine Projekte können euch fotografisch weiterbringen. Auch inhaltlich können Projekte ganz unterschiedlich ausfallen. So könnte ein kleines Projekt darin bestehen, ein Blume auf möglichst viele verschiedene Arten zu fotografieren. Oder um in der Jahreszeit zu bleiben, könnte man Rapsfelder bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen ablichten. Die Liste liesse sich noch unendlich fortsetzen, aber der erste kreative Schritt besteht ja vielleicht schon in der Suche nach einem Projekt….
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Einfach nur spielen
Im Anschluß an meinen letzten Post möchte ich noch mal ein paar Wege aus dem Motivationstief aufzeigen. Neben dem schon genannten Miniprojekt gibt es noch andere Wege aus der fotografischen Krise, z. B. kann ein Bildband ob neu oder aus dem Regal neue Impulse und Ideen aufzeigen. Alternativ mag auch ein interaktives Blättern bei flickr helfen, jedoch ist die Qualität sehr unterschiedlich und nicht jedes Bild kann einen überzeugen. Jedoch können einen gerade auch die schlechteren Bilder helfen, wenn man nicht nur achtlos hinüberblättert, sondern versucht herauszufinden warum die Bilder nicht funktionieren und zu überlegen was man hätte besser machen können. Dies hilft oft es besser machen zu wollen.
Eine andere Möglichkeit neue Perspektiven zu eröffnen und eine gute Herausfoderung ist es mit einem Objektiv (am besten eine Festbrennweite) z. B. in den Wald zu gehen mit dem festen Vorhaben genau 10 Bilder zu machen. Natürlich sollen es 10 gute Bilder sein, so versetzt man sich zurück ins analoge Zeitalter als jeder Klick noch Geld kostete und man daher die Bilder oft sorgsamer komponierte. Diese kleine Übung hilft euch bessere, bewußtere Fotos zu machen.
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Es gibt kein schlechtes Licht
Klar wir kennen alle die Sprüche, dass die besten Bilder nur bei dem Licht des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs entstehen können. Sicher wirkt das weiche Licht dieser Zeit mit seinen warmen Farben in vielen Situationen bereichernd, doch sollte dies keine Entschuldigung sein während des Tages den Fotoapparat in der Ecke liegen zu lassen. Es ergeben sich auch tagsüber immer wieder Situationen die lohnend sind. Denn mal ehrlich es sind doch die Interaktionen zwischen Tieren oder dem Wetter und der Landschaft dir wir dokumentieren wollen und die uns faszinieren.
Klar ist eine solche besondere Situation bei besonderem Licht noch die letzte mögliche Steigerung, jedoch sind diese perfekten Momente so extrem selten… Das frustiert zu schnell und die Gefahr es die ganze Naturfotografie dann dran zu geben ist groß. Wenn man aber bei jeder Gelegenheit seine Kamera greift, auch bei schlechtem Wetter, ergeben immer Möglichkeiten für gute Bilder und hin und wieder auch für Großartige. Und sollte man dann doch mal in ein Motivationstief fallen, hilft es sich ein kleines Projekt zu suchen, vielleicht sogar aus einem ganz anderen fotografischen Bereich. Dann findet man seine Leidenschaft schon wieder…